Pinterest gehört zu den am schnellsten wachsenden Social-Media-Websites weltweit. Auch in Deutschland sollen laut „Gründerszene“ mittlerweile gut vier Millionen User fleißig Bilder pinnen. Insbesondere bei den Themen-Komplexen „Mode“, „Schmuck“, „Einrichtung“ und „Lifestyle“ gibt es unzählige Möglichkeiten, seine Interessen mithilfe einer virtuellen Pinnwand festzuhalten. Pinterest dient also in erster Linie als Inspirationsquelle. Ich selbst konzentriere mich auf den Bereich „Musik“, habe aber unter anderem auch Pinnwände zu den Themen „Essen“, „Trinken“ und meiner Lieblingspflanze, „Lavendel“, erstellt.
01. Interessen: Macht euch den Einstieg bei Pinterest so leicht wie möglich, sonst verliert ihr ganz schnell den Spaß am „Pinnen“. Erstellt Pinnwände zu euren Lieblingsthemen, zu Leidenschaften oder Hobbys, die euch besonders am Herz liegen. Habt ihr besondere Fachkenntnisse zu einem bestimmten Thema oder engagiert ihr euch in einem bestimmten Bereich? Dann teilt dieses Wissen mit der Welt und erstellt hierfür eine Pinnwand.
02. Beschreibung, Überschrift und Kategorie: Ich sehe immer wieder Fotos oder auch Pinnwände, die keine, schlechte oder viel zu kryptische Beschreibungen und Überschriften haben. Auch die passende Kategorie wird gerne vergessen. Wie sonst aber soll das Foto oder eure Pinnwand gefunden werden, wenn ihre keine Beschreibung, eine unpassende Überschrift oder die falsche Kategorie einfügt? Daher ist es wichtig, wenigstens ein bisschen Text unter dem Foto einzufügen. Das kann zum Beispiel der Name des Künstlers oder Fotografen sein, beim Bereich „Fashion“ unter anderem die abgebildeten Anziehsachen, Label oder Stile und Epochen. Eine kleine Anekdote à la „hat meine Mama selbst für mich gestrickt“ ist auch schön. Achtet bei der Überschrift darauf, dass sie passt und möglichst kurz ist (lieber „Fashion I love“ statt „This is the fashion I wear every day“). Noch etwas zur Sprache: Mehr Menschen erreicht ihr natürlich auf Englisch. Solltet ihr dieser Sprache nicht mächtig sein, dann ist Deutsch aber auch okay. Hashtags sind hier übrigens ebenso erwünscht wie bei Twitter.
03. Hohe Qualität: Ihr solltet nur Fotos pinnen, die eine wirklich gute Qualität und einen Mehrwert bieten. Unscharfe, schlecht aufgelöste oder zu kleine Bilder solltet ihr vermeiden, denn diese haben weniger Chancen erneut gepinnt zu werden. Farbfotos haben übrigens größere Chancen gepinnt zu werden als Schwarzweißbilder. Das ist letztendlich natürlich Geschmackssache, es gibt aber amerikanische Studien, die genau das belegen. Bilder, die rote, orangene und braune Farbtöne stehen laut diesen Studien besonders hoch im Kurs, deutlich vor blauen oder grünen. Es besteht auch die Möglichkeit Videos von YouTube und Co. zu pinnen. Dies mache ich aber grundsätzlich nicht, da ich die Vorschaubilder nicht sonderlich attraktiv finde und mich gänzlich auf Fotos konzentriere.
04. Viele Fotos = viele Follower? Ja und nein. Klar, wenn ihr extrem fleißig seid und viele Fotos streut, erhöht das natürlich auch die Chancen, dass ihr bzw. eure Pins gefunden werdet. Habt ihr allerdings einen gewissen Kreis an Followern aufgebaut, könnt ihr diese auch schnell verschrecken, wenn ihr minütlich neue Bilder pinnt und so deren Feed zuspamt. Kleiner Tipp: Erstellt ihr eine neue Pinnwand auf der bislang nur wenige Bilder sind, könnt ihr diese Pinnwand auch erstmal „geheim“ einrichten. Solltet ihr dann genug Bilder gepinnt haben, könnt ihr die Pinnwand auch nachträglich zu einem bestimmten Zeitpunkt öffnen. Je nach Größe und Thema können hier schon ca. 50 Bilder ausreichen. Die Erfahrung zeigt aber, dass die User bei Pinterest besonders gerne Pinnwände mit sehr vielen Bildern folgen.
05. Suchen: Pinterest funktioniert grundsätzlich ähnlich wie die Bildersuche bei Google. Ich kann euch nur empfehlen, nicht nur stumpf einen Begriff wie „Mode“ oder „Fashion“ einzugeben, denn sonst sind die Ergebnisse entsprechend allgemein. Geht mehr in die Tiefe und kombiniert Begriffe. Probiert es mal mit „80s Fashion Spandex“, da bekommt ihr einige knallige Outfits von Olivia Newton-John, „Drei Engel für Charlie“ oder Jane Fonda zu sehen.
06. Fleiß und Geduld: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sehr viel Geduld bei Pinterest haben muss, da Tags nicht so einfach zu Likes und neuen Followern führen wie zum Beispiel bei Instagram. Auch tauchen die Bilder nicht sofort im Feed auf, da Pinterest scheinbar einige Zeit benötigt, um diese zu verarbeiten. Darum nicht entmutigen lassen und schon gar nicht vorschnell aufgeben.
07. Regelmäßigkeit: „Wie oft sollte ich pinnen?“ Grundsätzlich so oft ihr wollt bzw. Zeit dafür findet. Eine gewisse Regelmäßigkeit solltet ihr jedoch schon an den Tag legen. Einen Tag ganz viel posten und dann wieder wochenlang gar nichts, ist nicht gerade sinnvoll. Vier bis fünf Pins pro Tag kosten nicht viel Zeit und spamen den Feed eurer interessierten Follower nicht voll. Achtet hierbei aber auch wieder auf die Qualität und eure Themen.
08. Kommentieren: Pinterest ist kein sonderlich kommunikatives soziales Netzwerk. Deutschlands Pinterest-Boss sagte in einem Interview gegenüber dem Magazin „Meedia“: „Bei uns stehen Inhalte im Mittelpunkt, mit denen man seine Zukunft planen kann. Da geht es weniger um den Kontakt zu anderen Menschen, vielmehr um den Kontakt zu Inhalten und Marken.“ Im Vergleich zu Facebook oder auch Instagram wird daher weitaus weniger kommentiert. Dennoch bestehen hier Chancen mit Freundlichkeit und Sympathie zu punkten. 2-3 x am Tag solltet ihr bei besonders populären Pins passend zu euren Interessen einen individuellen Kommentar hinterlassen. Das erhöht die Chancen, dass man euch wahrnimmt und eure Pinnwände besucht. Auch hin und wieder einen Kommentar bei euren Followern zu hinterlassen, sorgt für gute Stimmung in der Community.
09. Prinzip „Follow you – follow me“: Manchmal muss man seinem Follower-Glück etwas auf die Sprünge helfen. Eine Methode ist es, an einem Tag gut 100 Menschen mit passenden oder ähnlichen Interessen zu folgen, damit diese wiederum zurückfolgen. Sollten diese innerhalb einer Woche nicht zurückfolgen, dann könnt ihr diese auch wieder entfolgen, sofern euch deren Pinnwände nicht weiter interessieren. Nicht vergessen: Die Beiträge der Follower, sofern wirklich interessant und wertig, liken und repinnen. Das ist zugegebenermaßen ein umstrittener Trick, in der englischsprachigen Welt aber durchaus gängig und auch immer wieder in den Tipps der großen Social-Media-Blogs zu finden.
10. Vernetzen: Seid ihr auch auf anderen Social-Media-Portalen aktiv und habt euch dort bereits eine gewisse „Gefolgschaft“ aufgebaut? Nutzt diese Kontakte und macht dort auf eure Pinnwände aufmerksam. Ihr könnt beispielsweise eure neuen Pins tweeten oder bei Facebook posten. Auch das Verlinken in der Biografie bzw. Info ist sinnvoll.
11. Visuell ähnliche Ergebnisse: Ganz neu (Stand: November 2015) ist das „Visual Search“-Feature, mit deren Hilfe man einzelne Objekte aus Fotos herausschneiden und dann mit der Pinterest-Datenbank abgleichen kann. Dieses Feature wurde sowohl für die Mobile- als auch für die Web-App veröffentlicht. Findet man zum Beispiel bestimmte Ohrringe auf einem Mode-Foto interessant, markiert man einfach den Bereich und Pinterest zeigt ähnliche, mit etwas Glück sogar das gesuchte Modell. Bis jetzt hat mich die Funktion noch nicht 100 Prozent überzeugt, da die Ergebnisse nicht immer wirklich brauchbar sind. An sich ist das Feature aber interessant und ausbaufähig.
Habt ihr nun Lust auf Pinterest bekommen? Dann besucht meine Pinnwand und hinterlasst vielleicht auch einen netten Kommentar. Ich freue mich auf euch.